Nun, da wir das so gerne tun, messen
wir diesem Begriff doch eine Bedeutung bei:
Achtung, nun begeben wir uns auf ein
etwas ermüdendes Feld. Ja, auch ermüdend für mich. Ich verstehe sie. Ermüdend
in jeglicher Hinsicht – das trifft es gut.
Beginnen wir also mit unser aller
Lieblingswort:
Integration
Dieses Wort wird abgeleitet aus dem
Lateinischen: „integratio“
Integration ist das Schlagwort, das
uns allen um die Ohren gehauen wird. Je nach Anlass benutzen aber auch wir
diesen Begriff als Knüppel.
Haben wir uns je Gedanken darüber
gemacht, was wir mit diesem Begriff ansprechen, bzw. -was noch schlimmer ist - einfordern?
Übersetzt aus dem Lateinischen
bezeichnet dieser Begriff die Wiederherstellung eines Ganzen.
Auf der soziologischen Ebene
bezeichnen wir damit den „… Prozess der verhaltens- und bewusstseinsmäßigen
Eingliederung in bzw. Angleichung an Wertstrukturen und Verhaltensmustern“
(Hillmann 2007, 383)
Zwei Begriffe, die der Definition von
Integration dienen, lassen mich stutzig werden.
Wiederherstellung und Angleichung:
Wiederherstellungszwang als Symptom einer
Erbkrankheit innerhalb der deutschen Gesellschaft? Oder der krampfhafte Versuch
der Wiederherstellung einer gemeinsamen Identität? Das Festhalten an dem Glauben
eines gemeinsamen Ganzen abgeleitet von der Idee der nationalstaatlichen Grenzen?
Auf der einen Seite stellt sich mir
hierbei die Frage, worin denn das Ganze besteht, das wiederhergestellt werden soll? Wiederherstellung
impliziert ja, dass es da schon einmal ein Ganzes gab, das es nun in der
damaligen Form wieder geben soll. Sonst würde man ja von Herstellung und nicht Wiederherstellung sprechen.
Auf der anderen Seite bedeutet dieses
Verlangen doch auch, dass man das Gefühl hat, dass das Ganze, das es einmal gab
(?), durch Faktoren, in diesem Fall Migration, zerstört wurde. Nun gilt es, das
zerstörte Ganze wiederherzustellen.
Genug Verwirrung für heute :-) Oder was denken Sie, die das hier
lesen?
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